Chemische Abtreibung in Gesundheitsämtern?
In Berlin-Pankow haben Bündnis90/DieGrünen in dieser Woche den Antrag gestellt, Abtreibung auch in Gesundheitsämtern zu ermöglichen, als Schutzraum für Schwangere und Abtreibungsexperten, besonders vor angeblichen Belästigungen durch Abtreibungsgegner von Alexandra Linder
Dazu folgender Kommentar: In Berlin sind aktuell 135 Einrichtungen beim Statistischen Bundesamt gemeldet, die Abtreibungen durchführen, das bedeutet, Berlin hat nach NRW bereits die meisten Abtreibungseinrichtungen aller Bundesländer. Hinzurechnen muss man noch die nicht gemeldeten Einrichtungen. Entsprechend katastrophal sind die Abtreibungszahlen in Berlin, die auf ein deutliches Versagen von Beratung und Hilfsangeboten für Frauen im Schwangerschaftskonflikt hinweisen. Hier wäre tatsächlich ein großer Handlungsbedarf: Was in Berlin auffällig fehlt, sind gute Beratungsstellen, die Frauen im Schwangerschaftskonflikt ernstnehmen und auch zum Schutz des ungeborenen Kindes beraten, wozu sie nach § 219 StGB verpflichtet sind. Es gibt deutlich mehr Abtreibungseinrichtungen als Beratungsstellen, im Gegensatz zum Beispiel zu Bayern. Es wäre daher im Interesse der Mütter und der Kinder viel eher die Menge und dann vor allem auch die Qualität der Schwangerenberatungsstellen zu prüfen, als noch mehr Abtreibung anzubieten. Schwangerschaft ist keine Krankheit und Abtreibung ist keine Gesundheitsbehandlung. Für die Kinder ist Abtreibung immer tödlich. Für die Mütter ist die chemische Abtreibung, die in dem Antrag ausdrücklich beworben wird, laut Studien sehr gefährlich: Die Gefahr, dass eine Frau nach einer chemischen Abtreibung in die Notaufnahme muss, ist 50 Prozent höher als bei einer chirurgischen Abtreibung. Auch hier geht es den Grünen offenbar nicht um die Gesundheit von Frauen, sondern um anderes.
Mütter brauchen in der Tat Schutzräume – aber nicht, um ihre Kinder zu beseitigen, und schon gar nicht vor Lebensrechtlern, die selbst in vielen Bereichen alles tun, um die Schwangerschafts-Konflikte und Probleme gemeinsam mit den Betroffenen wirklich zu lösen. Sondern Schutzräume, die ihnen helfen, ohne Druck, der bei mindestens einem Drittel der Fälle besonders von den Kindsvätern ausgeübt wird, mit allen angebotenen Hilfen – vor wie nach der Geburt – ihre Kinder behalten und großziehen zu können.